Der Berliner Senat hat mal wieder geschlafen. Das wäre keine Meldung wert, wenn die Folgen nicht diesmal besonders gravierend wären: Fast 1000 Grundschullehrerinnen und -lehrer fehlen für dieses Jahr. Angesichts der absehbaren Pensionierungswelle hätte längst umgeschaltet werden müssen. Nun sollen Pensionäre und Lehramtsstudierende ran und selbst in Österreich wird nun nach LehrerInnen für Berliner Grundschulen gefahndet. Nachhaltige Personalplanung geht anders. Übrigens: Bis 2020 – also in den nächsten vier Jahren – werden 25.000 Landesbedienstete ausscheiden. Ein Megathema, für das der Senat keine Idee, keine Liebe und keine konkreten Pläne hat. Mehr zum Thema, aber auch zu anderen Themen aus der Innenpolitik und aus Steglitz-Zehlendorf im heutigen Newsletter.
Rettungsdienst
Schriftliche Anfrage vom 25.01.2016 Benedikt Lux (Grüne)
Die dramatischere Weltlage nach den Anschlägen, insbesondere in Paris haben Aufwand für einen Berliner Innenpolitiker gekostet – die Lage zu ergründen und richtige Schlüsse für die Berliner Sicherheitsbehörden zu ziehen.
Schnelle Hilfe im Notfall wird in Berlin immer öfter zur Ausnahme. Nicht einmal mehr jeder zweite Notruf wird innerhalb von zehn Sekunden angenommen. Damit gefährdet der Senat Menschenleben.
Freiheit statt Angst. Das ist das bewährte Motto der jährlichen Bürgerrechtsdemonstration. Dieses Jahr fand zum ersten Mal in Potsdam eine Demonstration statt, bei der ich reden und auf die Gefahren der Vorratsdatenspeicherung hinweisen durfte. Freiheit bedeutet eben auch, ohne Überwachung und Pauschalverdacht leben zu können. Wir müssen die Selbstbestimmung über unsere Daten und damit unser Leben behalten.
Wir Grünen beantragen im Innenausschuss 27 Millionen Euro für zusätzliche Investitionen in den Rettungsdienst. Der Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr fährt am Anschlag. Die Rettungszeiten von eigentlich 8 Minuten werden seit Jahren weit überschritten, zuletzt lagen sie im Schnitt bei 9,4 Minuten. Der Hauptgrund: zu wenig Personal und zu wenig Rettungswagen. Mehrausgaben sind dringend nötig: Wir wollen 200 zusätzliche Stellen bis 2017, zehn Millionen Euro für neue Fahrzeuge, um die Überalterung zu stoppen, und sechs Millionen Euro für neue Wachen.
Seit meinem letzten Newsletter ist im Bereich Feuerwehr viel passiert – und zugleich viel zu wenig. Der Jahresbericht der Berliner Feuerwehr hat deutlich gemacht, wie gravierend die Situation insbesondere im Rettungsdienst ist. Ich habe in den vergangenen Wochen und Monaten verschiedene Aspekte des Themas mit schriftlichen Anfragen beim Senat vertieft und auch versucht, Presse und Öffentlichkeit auf die Situation hinzuweisen.