Berlin bekommt Alltagskriminalität nicht in Griff

Benedikt Lux, innenpolitischer Sprecher, sagt zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik:

Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt Licht und Schatten für die Sicherheitslage in Berlin. Insgesamt sind die Straftaten im Zeitraum seit 2010 jedoch um 100.000 gestiegen. Das ist keine gute Bilanz für den zuständigen Senator Henkel. Erschreckend ist, dass die Aufklärungsquote einen historischen Tiefstand erreicht hat. Die Politik ist in der Pflicht eine geänderte Sicherheitsstrategie zu erarbeiten, die auf die wachsende Stadt reagiert.

Erfreulich ist der Rückgang bei Mord- und Totschlag, Raub und Körperverletzung. Die Jugendgewalt bleibt auf relativ niedrigem Niveau. Diebstähle in aller Form schießen nach oben. Die Einbrüche bleiben sehr hoch, fast kein Einbrecher wird geschnappt. In diesem Zusammenhang allein auf private Sicherungsmaßnahmen zu vertrauen, ist kein guter Weg. Bei den Kontrolldelikten sehen wir uns bestätigt, dass der kriminalpolizeiliche Schwerpunkt von den Schwarzfahrern und Cannabisdelinquenten zur Wirtschaftskriminalität verlagert werden sollte.

Eine notwendige Reaktion auf veränderte Sicherheitsbedingungen betrifft Touristen und AnwohnerInnen in den Ausgehbezirken. Diese muss dringend analysiert und verbessert werden. Darüber hinaus ist unbefriedigend, dass Flüchtlinge als Täter in den Fokus geraten, als Opfer jedoch noch nicht.

Die Berliner Polizei hat sich insgesamt gut auf die neuen Herausforderungen eingestellt –  etwa bei der Registrierung oder Sicherheit in den Massenunterkünften. Skandale wie in anderen Städten blieben aus. Dass Berlin trotz einer unsicherer werdenden Welt eine relativ sichere Stadt geblieben ist, ist den vielen Polizisten und Polizistinnen zu verdanken, die dafür täglich arbeiten.

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